Park Dieperhout, Leiden

Land: Nederland
Ort: Leiden
Projektname: 48 woningen + 12 app. Dieperhout
Art des Bauvorhabens: Neubau
Art des Bauwerks: Wohngebäude

Architekt:
VVKH-Architecten (LEIDEN)

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Die Wohnungen und Apartments im Park Dieperhout haben eine Architektur im Stil der 1930er Jahre. Gleichzeitig gibt es eine Kombination mit modernen Materialien, da die Aluminium-Dach- und Fassadendetails für ein elegantes Gesamtbild sorgen.

MAN MUSS SICH ALS ARCHITEKT ZURÜCKNEHMEN KÖNNEN

Ein Architekt muss seinen Stempel auf das Design setzen können. Er ist per Definition auf der Suche nach Unterscheidbarkeit und den bewundernden Blicken der ahnungslosen Betrachter. Ewiger Ruhm ist sein Ziel. Das ist vielleicht eine zu allgemeine Vorstellung, aber ein gewisses Maß an Eitelkeit ist dem Architekten nicht fremd. Natürlich schätzt er es, wenn sein Entwurf bewundert wird, aber laut Ronald Knappers von Studio VVKH aus Leiden ist das kein Selbstzweck. Knappers entwarf Park Dieperhout in derselben Stadt. Statt Üppigkeit ist es gerade die Bescheidenheit, die das Design auszeichnet oder besser gesagt: in diesem Fall den Architekten.

Park Dieperhout

„Man muss sich manchmal als Architekt zurücknehmen“, sagt Ronald Knappers darüber. Er bezieht sich dabei speziell auf Park Dieperhout, das im Herzen des Houtkwartiers liegt. Ein beliebtes Wohnviertel im Norden der Stadt, nahe dem Bahnhof und angrenzend an den Stadtpark Leidse Hout. Park Dieperhout besteht aus 48 Einfamilienhäusern und einem kleinen Appartementgebäude mit zwölf Wohnungen, die sich über vier Etagen verteilen, einem Gesundheitszentrum in den unteren beiden Etagen und einer Tiefgarage. Die Zurückhaltung seines Entwurfs hängt laut Knappers vor allem mit der Umgebung zusammen: „Der Plan musste sich einfügen. Man soll das Gefühl haben, dass es schon seit Jahren dort ist.“

Jahre-30-Signatur

Die Häuser – und der rotbraune und gelbe Ziegel tragen dazu bei – haben eine unverkennbare Jahre-30-Signatur. Aber wer genau hinschaut, sieht auch, dass sie eine Kombination aus modernistischen Elementen und nostalgischen Qualitäten vergangener Zeiten bilden. Die Fensterflächen wurden vergrößert, und die steilen Dächer sind mit 51 Grad sogar noch schräger als die traditionellen 45 Grad. Das schräg geneigte Dach ist auch in einem Teil des Appartementgebäudes zu finden. Für die großen Glasflächen wurden robuste Fensterrahmen verwendet, und die Eingänge sind mit kräftigen Betonschirmen versehen, die bereits an anderen Stellen im Viertel angewendet wurden. Ein besonderes Detail ist, dass für das Mauerwerk des Appartementgebäudes die gelbe „Dudoc-Farbe“ verwendet wurde, ein weiteres Zeugnis der Vergangenheit. Und dieses Mauerwerk wurde ebenfalls mit viel Liebe aus den 1930er Jahren übernommen, ohne Stoßfugen, sondern mit dickeren Fugen, wodurch die Fassade wie eine Ansammlung von Ziegelbrettern wirkt. „Man darf nicht nur auf das Design selbst schauen, sondern muss sich fragen, was man dem Viertel hinzufügen kann, damit die Bewohner dort auch mit Freude leben können. Oder welchen Mehrwert das Design für die Umgebung hat – sowohl in Bezug auf Ausstrahlung als auch Wohnkomfort“, sagt Ronald Knappers. „Es ist einer der Orte in Leiden, an dem ich selbst gerne wohnen würde.“

Präzise Aluminium-Details

Wie bereits erwähnt, ist Park Dieperhout eine Kombination aus nostalgischen Elementen und modernen Qualitäten. Was Letzteres betrifft, spielt die Anwendung von Aluminium-Details laut dem Architekten definitiv eine Rolle. „Ich habe mich für Aluminium entschieden wegen seiner Präzision. Das sieht man zum Beispiel an der Verwendung von Aluminium-Mauerabdecksystemen als Dachrandverkleidung des Appartementkomplexes, auch in Kombination mit dem Gründach. Außerdem sind die Fenster unter anderem mit Aluminium-Wasserschenkungen versehen. Ein großer Vorteil ist zudem, dass man das Aluminium hervorragend in die Farben des Designs integrieren kann.“ Ein auffälliges Detail ist die Art und Weise, wie die Entwässerung des Appartementkomplexes geregelt wurde. Oder besser gesagt, auffällig – eigentlich eher unauffällig – denn das Entwässerungssystem selbst ist in der Fassade verborgen und mit einem Aluminiumstreifen abgedeckt. Dadurch erhält die angewandte Aluminium-Detailierung sowohl eine funktionale als auch ästhetische Bedeutung.