Das Projekt De Groene Kaap im Rotterdamer Stadtteil Katendrecht besteht aus fünf Hochhäusern und Einfamilienhäusern, die durch gemeinschaftlich genutzte begrünte Innenhöfe und Dachgärten miteinander verbunden sind. Roval Aluminium war für die Lieferung und den Einbau der Fensterbänke, Mauerabdeckungen und Geländersysteme zuständig.
„Hier ist ein Jugendtraum von mir wahr geworden. Als Architekt erlebt man nicht oft, dass man von Anfang an bei einem so großen Projekt dabei ist.“ Architekt Koos Kok vom Architekturbüro Massa in Rotterdam bezieht sich damit auf den Entwurf des Wohnkomplexes De Groene Kaap im ehemaligen Arbeiterviertel Katendrecht (oder auch „De Kaap“) in der niederländischen Hafenstadt. Er wurde im Auftrag von Stebru Bouw BV errichtet. De Groene Kaap besteht aus 450 Wohneinheiten, Ladenräumen, einer Tiefgarage und begrünten Innenhöfen. Die vielen Einfamilienhäuser sind besonders hervorzuheben, ob viergeschossig mit eigenem Keller auf der Uferseite oder dreistöckig im Hof, der 10 m über dem Boden liegt. Durch den Erdgeschosszugang haben die Gebäude eine solide Basis als „Fuß“ in der Stadt.
De Groene Kaap ist viel mehr als die Summe aus Wohnungen, Geschäften und Parkmöglichkeiten. Es ist auch das positive Ergebnis eines komplizierten Gerangels in einem übervollen Strafraum. Trotz seiner immensen Dichte von ca. 200 Wohneinheiten pro Hektar und der robusten Ausstrahlung wirkt De Groene Kaap in seiner gesamten Größe und Höhe überhaupt nicht bedrückend. Im Gegenteil, die Lage am Wasser und sicherlich auch die verbindenden begrünten Innenhöfe sorgen für Licht, Luft und Leben. Kok: „Charakteristisch für De Groene Kaap ist seine hohe Komplexität. Dies liegt insbesondere an der geschichteten Anordnung der Funktionen Parken, Wohnen, Grünanlagen, aber auch an dem Entwurf, der zur Begegnung einlädt.“
Und dies ist Koos Kok hervorragend gelungen. Das riesige Bauvolumen ist von Abwechslung und Transparenz geprägt. Es ist ein organisches Innenstadtprojekt, das schon von Weitem erkennen lässt, dass es voller Dynamik und Leben steckt. Dies ist nicht zuletzt den schönen begrünten Innenhöfen zu verdanken, die auch mit den bewusst angelegten Spazierwegen die verschiedenen Blöcke miteinander verbinden. Begegnungen finden nämlich immer im horizontalen Raum statt. So auch bei De Groene Kaap. „Verbindungen sind für die Bewohner natürlich ungeheuer wichtig. Die Gärten tragen dazu bei, dass die einzelnen Bauvolumen als ein gemeinsames Viertel wahrgenommen werden. Dies fördert den inneren Zusammenhang. Und lädt zu Begegnung ein. Dies gilt auch für die der Stadt zugewandte Seite. Vom Astanaplein kann man einfach so in die grüne Dachlandschaft hineinspazieren“, erklärt Koos Kok.
Die Hochhäuser sind auf der Nordseite höher und so angeordnet, dass die Bewohner eine optimale Aussicht haben und das Licht-Schatten-Verhältnis zugunsten des Lichts ausfällt. Ganz besonders ist die Funktion der Tiefgarage oder besser gesagt: ihre Doppelfunktion. Koos Kok: „Die Innenhöfe auf der Hilledijk-Seite waren ursprünglich komplett eingeschlossen, sie lagen zu tief. Das wirkte erdrückend. Die Lösung bestand darin, darunter teilweise die Tiefgarage zu bauen. Dadurch wurden die Innenhöfe um mehrere Etagen angehoben.“
Bei Material und Baudetails entschied sich der Architekt für Mauerwerk in warmen Erdtönen. Die Ansicht von De Groene Kaap ist durch industrielle Raster mit menschlichen Dimensionen geprägt. Dazu Koos Kok: „Die Gebäude unterscheiden sich in ihren Rastern, Außenräumen und der Fensteranordnung. Außenräume gibt es sowohl innerhalb als auch außerhalb der Wohneinheiten. Eintönig wirkt das Ganze gewiss nicht. Wichtig sind menschliche Dimensionen. Darauf lege ich Wert. So ein Projekt muss eine Seele haben.“
Im Kontrast zu dem warmen Mauerwerk stehen die schnörkellosen Baudetails aus Aluminium, die den industriellen Charakter betonen. Es wurden Unmengen von Aluminium-Mauerabdeckungen verbaut, zum Teil auch mit Aluminium-Geländersystemen darauf. Auch die Fensterbänke sowie diverse Abzäunungen sind aus Aluminium. Für dieses Projekt wurde ein spezieller Handlauf für die Geländer entwickelt. „Aus Kostengründen sind die Baudetails nicht aus Stahl, sondern aus Aluminium. Außerdem ist Aluminium, wenn es erst einmal verbaut wurde, sehr nachhaltig,“ so Kok. „Im Übrigen haben Baudetails aus Aluminium ohnehin viel mehr Potenzial, als derzeit sichtbar ist. Und speziell bei diesem Projekt war es toll, dass der Hersteller so gut mitgedacht hat.“