Tilburg, Forum Reeshof

Land: Nederland
Ort: Tilburg
Projektname: Forum Reeshof
Art des Bauvorhabens: Neubau
Art des Bauwerks: Wohngebäude

Bauunternehmer:
Bouwmaatschappij v.d. Weegen BV (TILBURG)
Architekt:
De Architectenwerkgroep Tilburg (TILBURG)
Wohnungsbaugesellschaft:
Stichting WonenBreburg

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Groß angelegter Neubaukomplex (u. a. 259 Miet- und Eigentumswohnungen, 6.700 m² Gewerbefläche und Kindertagesstätte)

ALUMINIUM INNEN UND AUSSEN TRÄGT ZUR KOLLEKTIVEN AUSSTRAHLUNG BEI

Im Auftrag der Wohnungsbaugesellschaft WonenBreburg und Van der Weegen Bouwontwikkeling wurde im Tilburger Stadtteil Reeshof ein markanter Apartmentkomplex errichtet: das Stadsplein Forum. Forum ist ein anderes Wort für einen öffentlichen Platz, auf dem jeder mit jedem reden kann. Das ist in gewisser Weise auch typisch für das Stadsplein Forum, das um einen Platz herum errichtet wurde, eine Art öffentlicher Treffpunkt, ein Wohnzimmer für das Viertel. Der Komplex, ein markanter Punkt in der Umgebung, besteht aus 250 Wohnungen, 24 davon für betreutes Wohnen, einem Gesundheitszentrum und einer Kindertagesstätte, verteilt auf maximal fünf Etagen über einer Ladenzeile mit 7600 m² Gewerbefläche. Unter dem Innenhof befindet sich eine Tiefgarage mit ca. 200 Stellplätzen.

SYNERGIE DER NUTZUNGSARTEN

Federführende Architekten waren Peter Keijsers (Bedaux de Brouwer Architecten) und Walter van der Hamsvoord (De Architectenwerkgroep Tilburg). Eine Kooperation, aus der ein schöner, robuster und manchmal auch überraschender Entwurf entstand, der zwar ein Ganzes bildet, gleichzeitig aber auch die Handschrift beider Architekten trägt. „Es sollte mehr als die Summe aller Einzelteile werden“, so Van der Hamsvoord, „ein Entwurf mit einer klaren Synergie zwischen den verschiedenen Nutzungsarten.“ Das wurde das Stadsplein Forum auch gewiss: Ein solides Gebäudeensemble mit einer Größe und einer Allüre, die der Größenordnung der direkten (Bahnhofs-)Umgebung gerecht werden. Wobei nach Ansicht der beiden Architekten jedoch menschliche Dimensionen erhalten wurden: „Die Maßführung beinhaltet eine Art Chronologie, von groß und solide zu klein und persönlich: von der Robustheit des Gebäudevolumens zur Kleinteiligkeit der Wohnung.“

Aluminium

Die Fassadenpartien des Stadsplein Forum zeichnen sich durch einige überraschende Elemente aus, die die offenkundige Logik spielerisch durchbrechen: Die gemauerten Balkone mit Glasgeländer und Aluminiumeinfassung unten oder oben und die bronzefarbene Mauerabdeckung als Übergang von Brüstung zu Glas sind gegenüber der Öffnung dahinter oder den großen Toren, über die man die von der Bahnhofsseite und von der Ketelhavenstraat Zugang hat, verschoben. Oder, wie Van der Hamsvoord es ausdrückt: „Der Fassadenentwurf ist rhythmisch mit einigen Störungen, die einen stutzen lassen.“

Einer der auffälligsten Gebäudeteile des Komplexes ist das beeindruckende Atrium, bei dem viel Augenmerk in Design und Materialkonzept floss. Die Wände haben eine schlanke Holzverkleidung, die weiß verputzte Brüstung entlang der verschiedenen Geschosse hat eine schlichte, glatte weiße Mauerabdeckung aus Aluminium und im obersten Geschoss ist die Brüstung sogar mit einer rundgewalzten Mauerabdeckung aus bronzefarbenem Aluminium verkleidet. Das ist wieder so ein Überraschungsmoment: gerade und eckige Formen, die plötzlich von einer eigenwilligen Rundung durchbrochen werden. Vom Atrium aus hat man nicht nur Zugang zu den Wohnungen, es ist auch ein Ort der Begegnung, wo sonntagmorgens sogar Platz für ein kleines Haus-Kammerorchester ist.

SCHICKES FLAIR

Materialwahl und Farbgebung tragen auch an der Außenseite zum schicken Flair des Gebäudes bei. Peter Keijsers: „Wir haben beide eine Vorliebe für Backstein. Für die Fassade nahmen wir einen warmen gelbgrauen Backstein. Die Fensterrahmen sind aus bronzefarbenem eloxiertem Aluminium, so ergibt sich eine konsistente Fassadenwirkung.“ Diese Aluminiumrahmen zeichnen sich durch große Glasflächen und abschließbare Außenräume der Wohnungen in den oberen Geschossen aus. Die Außenräume zum Bahnhof hin haben einen eingebauten Passivlüfter, mit dem eventuelle Lärmbelastung begrenzt wird. Da das Forum direkt neben dem Bahnhof liegt, besteht die Gefahr, dass sich Eisenspäne auf dem Aluminium ablagern, die beim Bremsen und Anfahren der Züge entstehen, und dort für Korrosion sorgen. Deshalb ist das Aluminium eloxiert - eine nachhaltige Lösung zur Vermeidung von Korrosion.

Auch für die Fensterrahmen wurden keine Standardmaße und keine Standardeinteilung gewählt, sondern lieber große Flächen. Die Fensterpartien zum Innenhof haben nur ein schmales Drehfenster, das über die volle Höhe des Innenfensters geht. Diese nach innen öffnenden Fenster haben an der Außenseite ein perforiertes Aluminiumgitter, das gleichzeitig als Absturzsicherung dient. Hier und da wurden auch an der Fassade Lamellengitter aus Aluminium angebracht, zur Lüftung, aber auch als dekorative Elemente.

ALUMINIUM SCHAFFT KOHÄRENZ

Aluminium als Werkstoff für Baudetails, etwa als Mauerabdeckung für den Dachrandabschluss und für den Anschluss von Balkonmauer und Glasgeländer, ist nach Auffassung der beiden Architekten Keijsers und Van der Hamsvoord in mehrerlei Hinsicht eine folgerichtige Wahl: „Der Werkstoff ist langlebig und benötigt kaum Wartung. Die Verwendung von Aluminium an verschiedenen Stellen im und am Gebäude trägt zum Gesamteindruck bei. Auch in ästhetischer Hinsicht ist es ein wichtiger Werkstoff, denn eloxiertes Aluminium nimmt mit seinem seidenmatten Glanz die Farbe des Gebäudes an, was den Eindruck von Kohärenz noch zusätzlich verstärkt.“


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