Neues Einkaufszentrum in Utrecht mit darüberliegenden Apartments. Mit viel Bedacht für Funktionalität, Farbgebung und Materialwahl. Zur Wahrung der Einheitlichkeit der Außenwerbung wurden über den Ladenzeilen Aluminium-Designtafeln angebracht.
Hier ist eine grüne Wiese, macht was draus! Das ist zwar grob vereinfacht, aber letztendlich lief es darauf hinaus. Der Neubau des Shoppingcenters Terwijde in Utrecht-Leidsche Rijn mit seinen gut 40 Geschäften, Gastronomiebetrieben, Apartments und Parkmöglichkeiten entstand auf ehemaligen Agrarflächen, so dass die Architekten selbst den nötigen Kontext schaffen mussten. Das gesamte Projekt, das sich gut in die niedrige Bebauung in der Umgebung einfügt, besteht aus mehreren Blöcken; zwei davon mit Mietwohnungen und Ladenlokalen darunter wurden von Dana Ponec und Katja de Winter vom Amsterdamer Architekturbüro Ponec De Winter entworfen. Besonders Augenmerk galt der Funktionalität des Komplexes, der Farbgebung in Kombination mit dem Lichteinfall und der Materialwahl, z. B. mit hellen und rotbraunen Klinkern für die Fassade und Baudetails aus Aluminium.
„Es ist ein belebtes Stadteilzentrum mit frischem Optimismus geworden,“ charakterisiert Dana Ponec das Projekt. „Durch die gute Zusammenarbeit mit den Architekten der anderen Blöcke entstand ein eindeutig zusammenhängendes Ensemble, in dem die menschliche Dimension überall erkennbar ist.“ Die Mietwohnungen über den Geschäften sind lebenslaufbeständig konzipiert und – im Hinblick auf die Zukunft – frei unterteilbar, da sich die Zwischenwände relativ einfach versetzen lassen. Dadurch sind die Wohnungen für jede Lebensphase geeignet.
Auffällig an den von Dana Ponec entworfenen Apartmentblöcken sind der helle Klinker und die Vielfalt der Außenräume: einerseits aus der Fassade herausstehende Balkons mit gemauerter Brüstung und andererseits zurückgesetzte Außenräume mit einem Aluminiumgeländer als Abschluss. Diese Anordnung bietet genügend Privatsphäre. Doch das ist nicht alles. Dana Ponec bezeichnet diese Außenräume als echte Freiluftzimmer, da es eine diagonale Sichtverbindung von drinnen nach draußen und umgekehrt gibt. Ein besonderes Detail ist der robuste Betondachrand, der ganz deutlich das Ende der Fassade markiert.
Auch die relativ großen Fensterpartien fallen ins Auge. Sie lassen nicht nur viel Licht herein, sondern tragen auch zu einem transparenten Fassadenbild bei. Licht spielt in Ponecs Entwurf ohnehin eine wichtige Rolle: „Die leicht vorgezogenen Balkons erzeugen in Kombination mit der hellen Klinkerfassade ein angenehmes Schattenspiel. Die Kombination aus hellem Backstein und rotbraunem Klinker zieht sich durch das gesamte Einkaufszentrum und sorgt so für einen kohärenten Gesamteindruck.“
Die Kohärenz setzt sich bis ins Detail fort: Über den Ladenlokalen wurden Aluminium-Designtafeln angebracht, auf denen die Ladeninhaber ihre Werbebotschaften aufdrucken lassen können. So entsteht kein Wildwuchs mit Reklame. Im Gegenteil, nach Ansicht der Architektin sind das richtige Bildchen. Über diesen Aluminium-Tafeln befinden sich perforierte Aluminiumbleche, die für eine natürliche Lüftung sorgen. Aluminium findet sich auch auf den gemauerten Balkonbrüstungen als Mauerabdeckung mit Aluminium-Geländern und an den Fenstern, die Aluminium-Fensterbänke haben. Dana Ponec gibt zu, eine Vorliebe für natürliche Materialien wie Backsteinmauern und Aluminium zu haben. „Außerdem“, so sagt sie, „konnten wir Aluminium hier sehr gut so einsetzen, dass es sich der Ausstrahlung des Gebäudes unterordnet. Auch das ist ein Vorzug von Aluminium.“ Untergeordnet bedeutet aus Sicht der Architektin nicht bescheiden: „Denn damit wird man Aluminium nicht gerecht. Aluminium ist formbar. Es lässt sich sehr gut den eigenen Vorstellungen anpassen.“